Lego

Aufwachen – Strecken – zu hell hier, viel zu hell. Auf den Bauch drehen und schnell den Kopf ins Kissen graben. Vorher einen Blick in die Ecke werfen. Da liegt sie auf ihrer Bambusmatte und schlummert den Schlaf der gerechten Subbies.

Wie immer, wenn sie dort schlafen muss, liegt sie in Embryonalhaltung unter Decken, die bis zum Kinn hochgezogen sind. Ob sie wohl träumt? Vielleicht zählt sie mal wieder Doms. Obwohl – das tut sie eher zum Einschlafen. Wo andere Schafe zählen, zählt sie laut eigener Auskunft Doms, die auf einer großen, grünen Wiese über einen Zaun hüpfen. Moment mal! Wer sind diese Doms eigentlich? Von welchen Typen träumt meine Sub? Verdammt, wieso ist mir das früher nie aufgefallen? Lego weiterlesen

Brauchen wir ein #BDSMetoo?

Vor einiger Zeit hieß es in meinem Fun Sex Fact 24: „BDSM-Communities are less rapey than the general population“. Dabei stützte ich mich auf gleich mehrere Studien und Umfragen, die belegen, dass es unter BDSM-lern ein größeres Bewusstsein um die Konsensproblematik gibt. Das leuchtet ein, denn Konsens ist im Kontext einer jeden Beziehung und einer jeden Aktion im BDSM das A und O. Wir kriegen das quasi mit der Muttermilch eingetrichtert, und das ist auch gut so. Brauchen wir ein #BDSMetoo? weiterlesen

Chitin 25

Epilog

—Viel später —

Bellavista, die Siedlung der Menschen, hatte sowohl Sommer als auch Winter von New Hope überstanden, und das mitgebrachte Saatgut war prächtig gewachsen, seit ein Brunnen das Wasser des riesigen unterirdischen Sees an die Oberfläche holte. Ziegen und Schafe knabberten an dem noch mageren Gras der Hochebene, bewacht von zwei übermütig umherspringenden Hunden. Sie würden bald Milch geben, um den öden Speiseplan des Synth zu ergänzen. Und irgendwann würden sie auch Fleisch liefern, obwohl Leena sich zur Zeit nicht recht vorstellen konnte, eines der Tiere zu töten und auszunehmen. Chitin 25 weiterlesen

Chitin 24

Vierundzwanzig

Die Biologin näherte sich dem regungslos auf dem Boden liegenden letzten Menschen. Seit der Zerstörung des Mannes hatte die Frau nichts mehr gegessen, nichts mehr getrunken und sich nicht mehr bewegt.

Vorsichtig berührte sie mit ihrer Antenne diesen Menschen, der ihr nun gar nicht mehr als Monster erschien, sondern als schutzbedürftiges weiches Wesen, fast wie ein junges, unreifes Glied des Volkes. Chitin 24 weiterlesen

Fun Sex Fact 31

Der sogenannte Östrus, also der Sexualzyklus, ist, wie ich finde ein sehr interessantes Thema. Im Tierreich ist es üblicherweise so, dass das Weibchen mit einem mehr oder weniger deutlichen Zeichen signalisiert, ob es für körperliche Zuwendung empfänglich ist. Erst wenn das Weibchen diese Signale aussendet, werden das oder die Männchen aktiv. Sonst kämen die gar nicht auf die Idee, dass da was laufen könnte. Bei unseren Verwandten, den Rotarsch-Pavianen ist dieses Signal sogar namensstiftend für die Spezies. Andere Verwandte wie die Bonobos sind anders. Die können und wollen eigentlich immer. Immer wenn irgendwas aufregendes im Urwald passiert, fallen sie übereinander her und vögeln. Die Bonobos finden so ziemlich alles aufregend im Urwald, weshalb sie ständig vögeln. Deshalb nennt man sie übrigens auch die Urwald-Hippies. Fun Sex Fact 31 weiterlesen

Chitin 23

Dreiundzwanzig

Den ersten Winter auf New Hope verbrachte Leena im gestrandeten Raumschiff, umgeben nur von den zehn Embryonen, die in ihren künstlichen Gebärmüttern heranwuchsen. Eine mehr als zweihundert Meter dicke Schneedecke türmte sich über ihr. Anfangs hatte sie sich noch die Mühe gemacht, jeden Morgen den Gang zu verlängern, der durch den Schnee nach oben führte. Doch dann war die weiße Sonne gar nicht mehr erschienen, und es wurde so kalt, dass sie es auch im Schutzanzug nicht mehr aushielt. Trockeneis aus gefrorenem Kohlendioxid bildete die oberste Schicht der weißen Hülle, die die Polarregion bedeckte. Nach dem Kondensieren des CO2 war die Temperatur schlagartig noch weiter gefallen, auf unter minus 90 Grad. Und dann, endlich, war auch der Nachthimmel klar geworden und ein grandioser, fremdartiger Sternenhimmel breitete sich aus. Die fledermausähnlichen Wesen, die jeden Abend aufgestiegen waren, sobald die helle Sonne unterging, waren jetzt verschwunden. Leena hatte nie herausgefunden, wo diese Wesen ihre Tage verbrachten. Doch sie würde es herausfinden müssen. Wie so vieles auf dieser Welt. Chitin 23 weiterlesen

Chitin 22

Zweiundzwanzig

Gianna schreckte auf. Eine fremde Welt, ein fremdes Bewusstsein war in ihrem Kopf! Die Ameise war wieder näher gekommen und hatte sie mit ihrem Fühler berührt. Zuerst wollte sie voller Ekel und Angst um sich schlagen, doch dann siegte die Faszination. Ein Winkel ihres Bewusstseins, der noch rein menschlich geblieben war, rief ihr zu: »Genau dafür bist du hierher gekommen! Fremdes Leben, fremde Intelligenz!« Ein anderer Teil ihres Bewusstseins war eine Art Empfangsgerät für das Volk: ein fremdartiges Wesen, das die Gesamtheit der Ameisen zu symbolisieren schien. Nicht etwa die Königin. Die Königin war nur eine Art lebende Fabrikationsstätte für ›Glieder‹, wie der dritte Teil ihres Bewusstseins analysierte, jener Teil, der den menschlichen und den fremden Teil zu analysieren und zu integrieren versuchte. Gianna wurde zu einer Art Mensch-Ameise. Sie vereinigte in sich Erfahrungen und Wissen beider Teile. Fast vermeinte sie, ein drittes Extremitätenpaar und riesige Kiefer zu besitzen. Die ›Glieder‹: Eineiige Dutzendlinge, oder Klone der Königin, wenn man so wollte, die dasselbe Genom in unterschiedliche Phänotypen exprimierten. Es gab nichts, was mit der Paarung irdischen Lebens vergleichbar wäre. Keinen Sex, keine Geschlechter. Glieder waren unsterblich, solange sie nicht verhungerten, erstickten oder durch äußere Einwirkung vernichtet wurden. Sie hatten keinen individuellen Überlebenstrieb. Das Einzige, was zählte, war die Unversehrtheit des Baus und die Weiterexistenz des Volkes. Chitin 22 weiterlesen

Chitin 21

Einundzwanzig

Leena studierte tagelang die Aufzeichnungen der Erkundungen von New Hope während des Anflugs und der beiden Umkreisungen. New Hope war etwas größer als die Erde, und größtenteils Wüste. Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre war erdähnlich, aber Stickstoff machte nur 50% aus. Der Rest war Helium, Argon und Xenon, sowie verglichen mit der Erde etwa doppelt so viel Kohlendioxid. Die Luft war jedenfalls atembar. Chitin 21 weiterlesen

Chitin 20

Zwanzig

Als Gianna erwachte, war sie geil. Es war stockdunkel, und sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatte. Aber sie war scharf wie eine Rasierklinge. Sie wusste erst nicht, wo sie war, lebte noch halb in ihrem Traum, bis sie wie ein Schlag die Erkenntnis durchfuhr. ›Ich muss schockiert und verzweifelt sein. Ich muss mir überlegen, wie ich hier wegkomme‹, dachte sie. Aber was sie wirklich fühlte, war grenzenlose Geilheit. Ein Griff zwischen ihre Beine bestätigte, was sie ohnehin wusste: Sie war nass und ihre Klitoris war angeschwollen. Schließlich gab sie den intellektuellen Widerstand auf. Sie würde ohnehin zu keinem klaren Gedanken fähig sein, bevor sie Befriedigung fand. Chitin 20 weiterlesen

Chitin 19

Neunzehn

Die Biologin war noch am Leben. Das Volk war zum Schluss gekommen, dass es ineffizient wäre, sie zu eliminieren. Ihr Nervensystem hatte den Schock des Kontakts mit den Monstern (den Menschen, korrigierte das Kollektiv das Symbol sofort mit demjenigen, welches aus dem Bewusstsein von Gianna stammte) bereits durchlitten, und es machte keinen Sinn, ein weiteres Glied des Volkes zu opfern. Da sich die Biologin nach einer Phase der Bewegungslosigkeit wieder bewegen konnte, und sich auch nicht direkt auffällig verhielt, war es logisch, dass sie weiterhin die Kontaktfunktion wahrnahm. Chitin 19 weiterlesen

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