Chitin 06

Sechs

Giannas Durst verdrängte beinah sogar die schreckliche Erinnerung an die Ermordung von Rob. Die Ungeheuer, die auf den ersten Blick fast wie riesige Ameisen aussahen, hatten ihn gepackt, von ihr und Nardo weg gezerrt, und bei lebendigem Leib grausam zerfleischt. Seine schrecklichen Schreie hallten ihr noch lange in den Ohren, und sie musste würgen und hätte erbrochen, wenn ihr Magen nicht so leer gewesen wäre, als sie das viele Blut und das zerfetzte Fleisch sah, das einmal Rob gewesen war. Sie hatte Rob nicht besonders gemocht. Er war einer der Grausameren der Besatzung. Und seine Grausamkeiten hatten keinen erotischen Touch, sondern dienten einzig und allein dazu, das Opfer zu quälen und zu verletzen. Er gab das weiter, was er in seiner unglücklichen, von Gewalt und Hunger geprägten Kindheit im Ghetto gelernt hatte. Er war nicht wirklich dominant, sondern er versuchte immer, seinem Anführer ein treuer Gefolgsmann zu sein und verwechselte dabei Prügelkraft mit Durchsetzungsvermögen. Dennoch: So ein Ende hatte er nicht verdient. Niemand hatte das verdient. Jetzt waren Nardo und sie die letzten Überlebenden der stolzen, hochmütigen Landungstruppe, die den Planeten in Besitz nehmen wollte. Ihre letzte Hoffnung ruhte nun auf Ivan, dem Reservepiloten, der auf der „Santa Maria“ zurückgeblieben war, und der Biologin Leena, die als Lustmädchen seine einsame Wache am Himmel zu versüßen hatte. Die beiden mussten mit dem Teleskop gesehen haben, was passiert war. Unmittelbar nach dem Angriff war das zweite Landungsboot über die Lichtung geflogen, wo der Kampf mit den Ameisen stattgefunden hatte. Doch es war nicht gelandet, und seither hatte man nichts mehr von Ivan gesehen oder gehört.

Als die weiße Sonne am höchsten stand, und die beiden Menschen in der Hitze schmachteten, hatte Nardo einen verzweifelten Ausbruchsversuch gemacht. Mit wildem Gebrüll hatte er sich auf die Ungeheuer gestürzt, die sie einsperrten. Doch diese hatten ihn ohne erkennbare Anstrengung zurückgeworfen. Es war hoffnungslos. Die Tage waren kurz und brütend heiß, die Nächte waren kalt und stockfinster. Der rote Zwerg des Doppelsternsystems musste am trüben Himmel stehen, gab aber weder Licht noch Wärme. Auch Nardo war nun offensichtlich zu erschöpft oder zu deprimiert, um an Sex zu denken. Sogar seine Morgenlatte war nur noch ein schwaches, halbherziges Aufbegehren gegen das absehbare Ende. Sie würden entweder verdursten, oder von den Monsterinsekten zerfetzt werden. Ein sarkastisches Lachen blieb in Giannas Kehle stecken, und sie dämmerte weg.

***

Roger hatte es durchaus Ernst gemeint: Er gedachte, die Frauen der „Santa Maria“ zu Kajiras abzurichten. Die Hoffnung, etwas gegen die Versklavung unternehmen zu können, sobald man wieder handlungsfähig war, erwies sich als trügerisch. Zu genau hatte Roger alles geplant, zu stark hatte er die anderen Männer in sein Konzept eingebunden. Die Frauen sollten keine Chance mehr haben, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Es war ihnen verboten, miteinander zu sprechen. Sie durften sich nicht einmal treffen, wenn kein Mann dabei war. Die Kabinen waren umgebaut worden: Aus 22 Einzelkabinen hatte man 11 Doppelkabinen gemacht. Roger hatte befohlen, dass die Frau immer in der Kabine angekettet war, wenn sie nicht anderweitig benötigt wurde. Und zwar mussten sowohl das Halsband, als auch die Handgelenke fixiert sein. Wenn der Besitzer der Kabine keine Lust auf eine Frau hatte, konnte er sie unter der Koje unterbringen und so ungestört schlafen. Absoluter Gehorsam, Beherrschung der goreanischen Sklavenpositionen und jederzeitige sexuelle Bereitschaft waren die wichtigsten Forderungen Rogers an die Frauen, wie er in seinem langen Vortrag mehrfach betonte.

Verhütung war übrigens kein Thema; alle Frauen hatten ein Implantat, das mindestens zwei Jahre lang sowohl Blutungen als auch Schwangerschaft verhütete. Man hatte ja jede Schwächung der Kolonistinnen in der ersten, anstrengenden Aufbauzeit vermeiden wollen.

Schon an jenem ersten Tag begann das Training. Roger zeigte auf dem Bildschirm das Bild einer Sklavin in Nadu-Position, und daneben den Text:

 

Nadu,

die erste und meist benutzte Sklavenposition, die meist auch als erstes gelernt wird. In dieser Position kniet die Sklavin und sitzt auf ihren Hacken, die Beine gespreizt. Der Rücken und die Schultern gestreckt, die Brust heraus gedrückt. Der Kopf ist stolz erhoben und der Blick respektvoll gesenkt. Die Hände ruhen mit den Handflächen nach oben auf den Schenkeln. Es gibt einen nonverbalen Befehl für diese Position. Der Herr deutet mit dem Zeigefinger auf den Boden.“

 

Lynn wurde als erste losgemacht. Die Halskette und die Ketten um Hand- und Fußgelenke wurden belassen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich die Handgelenke. Sie war gut zwei Stunden lang aufgehängt gewesen. Fast wäre sie zusammengesackt, aber Rob packte sie am Arm und hielt sie fest. Dann führte er sie vor Roger, der sie fragte: „Wer bist du?“

„Lynn“, antwortete sie leise, und blickte hilfesuchend hinüber zum Tisch, an dem die anderen Männer saßen.

Roger schaute sie böse an, erhob sich ein wenig, und grollte: „Ich erkläre dir das genau einmal. Wenn du es nicht kapierst, wird Rob mit der Gerte nachhelfen: Du hast mich und jeden Mann hier mit ‚Herr‘ anzureden. Hast du das verstanden?“

„Ja … Herr.“

„Also: Wer bist du?“

„Lynn, Herr.“

„Was bist du?“

„Wie meinst du das? …. Herr“, beeilte sie sich zu sagen.

„Ich habe vorhin erklärt, was ihr alle nun seid. Meine Geduld geht langsam zu Ende!“

„Ich bin… eine Kajira, Herr.“, antwortete sie leise und mit leichtem Zittern in der Stimme.

„Genau. Und was ist der Zweck deiner Existenz?“

Lynn zögerte. Nach kurzer Zeit gab Roger Rob einen Wink, und dieser ließ die Gerte auf Lynns Po klatschen. Sie schrie laut auf und stolperte einen Schritt nach vorn, auf Roger zu. Dieser trat ihr entgegen, griff an ihre Halskette und zischte böse: „Eine Kajira weicht nicht aus, wenn sie gezüchtigt wird. Und sie bedankt sich bei ihrem Herrn für die Lektion. Wir werden das jetzt üben, bis du es kannst!“ Damit stieß er sie grob wieder zurück. Rob hob erneut die Gerte und ließ sie niedersausen. Lynn schrie auf und ging erneut einen winzigen Schritt vor, trat aber sofort wieder zurück. „Du hast etwas vergessen.“, grollte Roger.

„Danke Herr“, schluchzte Lynn.

„Schon besser. Nimm deine Pfoten da weg!“ schrie er, als sie sich den schmerzenden Po hielt. Eilig nahm sie die Hand wieder nach vorne. „Leg die Hände ins Genick“, befahl Roger. Sie gehorchte.

„Jetzt noch eine Chance für dich, es richtig zu machen.“

Ein drittes Mal klatschte Robs Gerte auf Lynns roten Po. Diesmal konnte sie stehen bleiben und „Danke, Herr“ rufen.

„Na, also.“ Roger trat dicht vor sie, strich ihr das verschwitzte Haar aus der Stirn, streichelte ihre Wange, kniff ihr in die Brustwarze, was sie mit einem kurzen Verziehen des Gesichts quittierte. „Es geht doch. Ich werde dir helfen: Du bist hier, um zu gehorchen. Hast du das verstanden?“

„Ja, Herr.“

„Wiederhole es!“, verlangte er, während er ihr in die andere Brustwarze kniff.

„Ich bin hier, um zu gehorchen!“, rief sie schrill, und ergänzte hastig: „Herr!“

„Und jetzt alles zusammen“, sagte Roger freundlich, während er mit dem Daumen über ihren Nippel kreiste, „stell dich uns vor.“

Lynn schluckte, begann zu sprechen, stockte, und fing noch einmal an: „Mein Name ist Lynn. Ich bin eine Kajira, und ich bin hier, um zu gehorchen, Herr.“

„Brav!“, lobte Roger, griff in seine Hosentasche und holte etwas heraus, das er der verblüfften Sklavin in den Mund schob. „Hundekuchen“, bemerkte er mit einem Blick zu den feixenden Männern.

Danach wies er auf den Bildschirm und erklärte: „Nadu ist die Grundposition der Kajira. Wenn es euch befohlen wird, oder wenn ihr nichts anderes zu tun habt, geht ihr in Nadu-Stellung und rührt euch nicht, bis man euch etwas anderes befiehlt. Klar?“

„Ja Herr“, antwortete Lynn, die den Hundekuchen inzwischen heruntergewürgt hatte. Sie musste so hungrig sein, dass sie fast alles gegessen hätte. Heißhunger war eine typische Nachwirkung des Kälteschlafs. Als Roger auf den Fußboden deutete, ging sie gehorsam in die Nadu-Position. Sie las den Text auf dem Schirm noch einmal, und legte dann auch die Hände korrekt auf die Oberschenkel. Rob befestigte ihre Leine an einem im Boden hinter ihr eingelassenen Ring.

Roger sprach nun wieder zu allen: „Ich fürchte, dass diese kleine Übung bei den meisten Männern ein ähnliches Engegefühl in der Hose erzeugt hat, wie bei mir.“ Zustimmendes Gelächter und Gemurmel erschallte vom Männertisch, bis er wieder die Hand hob, und fortfuhr: „Wir haben schließlich seit mehr als siebzig Jahren nicht mehr gefickt.“ Erneutes Gelächter, dann: „Wir können das hier also abkürzen. Jede Kajira kommt nach vorne und stellt sich genau so vor, wie es die brave Lynn eben vorgemacht hat. Danach wird erstmal gefickt und dann gibt es etwas zu essen.“ Lauter Applaus und zustimmendes Rufen kam von den Männern, und Rob machte Mireille los.

Sie trat vor Roger, legte die Hände ins Genick und sagte leise und hastig: „Ich bin Mireille, ich bin eine Kajira, und ich bin hier, um zu gehorchen.“

Roger verdrehte theatralisch die Augen, gab Rob einen Wink, und dieser ließ seine Gerte auf ihren Hintern klatschen. „Wie sollst du mich ansprechen?“

„HERR“, rief sie.

„Und du hast vergessen, dich für die Züchtigung zu bedanken.“

„Danke, Herr.“

„Also noch einmal.“

„Ich bin Mireille, ich bin eine Kajira, und ich bin hier, um zu gehorchen, Herr.“

„Brav.“ Auch Mireille bekam ein Stück Hundekuchen und durfte sich neben Lynn knien, wo sie ebenfalls mit der Leine gesichert wurde.

Als nächstes kam Leena, eine blonde, groß gewachsene Finnin mit eindrucksvollen Brüsten. Sie hatte sich nie viel gefallen lassen, und es war ihr anzusehen, dass sie auch jetzt protestieren würde. Sie rieb sich die schmerzenden Handgelenke, straffte sich und stellte sich direkt vor Roger auf. „Hör zu, Roger. Ich habe nichts gegen Spiele, aber es ist jetzt gut. Wir sind heute erst aus dem Kälteschlaf erwacht. Wir sind hungrig und durstig, und wir können noch nicht ganz klar denken. Bitte lass es jetzt gut sein, und morgen reden wir nochmal über alles.“

Sie hatte ruhig, mit klarer Stimme und ohne Zögern gesprochen. Offensichtlich hatte sie sich ihre kleine Rede sorgfältig zurechtgelegt, während sie den ersten beiden Frauen zugesehen hatte. Roger schaute sie nur an, schüttelte dann langsam den Kopf, hob resignierend die Hände und seufzte: „Peter, würdest du bitte den Strafbock bringen?“ Rob zog warnend das Halsband zu, als Leena sich hastig umblickte und einen Schritt zurück trat. Sie war mit 180 cm gleich groß wie Rob und eher besser in Form, als dieser. Sie hätte sich vielleicht losreißen können, aber da sie zögerte, war die Chance vorbei: Peter rollte einen hüfthohen Kasten herbei, der mit verschiedenstem Karabinern und Ösen versehen war. Er schob ihn vor Leena und senkte ihn auf den Boden. Rob gab ihm die Leine, er zog kräftig daran, und die überraschte Frau beugte sich nach vorne über den Bock. Gleichzeitig klinkte Rob blitzschnell die Ketten an den Fußgelenken in zwei Karabiner am Bock ein, und danach tat Peter dasselbe mit den Handgelenken. Leena lag nun also mit gespreizten Armen und Beinen über den Bock geschnallt. Rob griff ihr roh mit dem Daumen in die Vulva und presste mit aller Kraft ihre Klitoris zusammen. Kaum war ihr schriller Schrei verklungen, näherte sich Roger, die Peitsche in der Hand.

„Du bist nicht hier, um zu diskutieren, sondern um zu gehorchen, liebe Kajira Leena“, zischte er. Dann begann er mit wütender Kraft, ihren Rücken und Po auszupeitschen, bis sie nicht mehr schrie. Endlich warf er die Peitsche zur Seite, zerrte ihren Kopf an den Haaren hoch und fragte: „Möchtest du noch weiter diskutieren?“ Als sie nur den Kopf schüttelte, gab er Rob einen Wink und dieser versetzte ihr einen weiteren Hieb auf den Po. „Du solltest mir hörbar antworten, wenn ich dich etwas frage, Leena.“


weiter  geht es hier mit Chitin – Teil 7

vorheriger Teil von Chitin 

Das Titelfoto für diesen Beitrag wurde mir freundlicherweise
von dem Fotografen Thomas Mattern zur Verfügung gestellt.


Mehr von Thomas Mattern findet ihr in seiner Galerie bei unART-Fotokunst.


Vielen Dank auch an das wunderbare Model Tjara für die Erlaubnis ihr Bild zu nutzen.

Mehr von ihr findet ihr auf ihrer Facebookseite TjaraModelPage, wo sie eine Galerie mit weiteren Fotos hat und wo sie auch gebucht werden kann.


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2 Gedanken zu „Chitin 06“

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