Kerzenwachs auf nackter Haut
Diese Geschichte gibt es vom 12. bis einschließlich 16. Dezember gratis!
Leseprobe:
„…Die Feier gestern in seinem Club war lang gewesen, und auch wenn Mia eigentlich mehr zugeschaut hatte als selber aktiv daran beteiligt gewesen zu sein, war sie völlig erledigt. Die Keuschhaltung bei andauernder Stimulation ihrer Sinne und ihres Körpers machte sich jetzt körperlich bemerkbar. Kopfschmerzen, dauernde Nervosität, sie fühlte sich angespannt und irgendwie überdreht. Bei jeder Kleinigkeit zuckte ihre Fotze, immer wieder spielte sie mit ihren Beckenbodenmuskeln, spannte sie an, ließ los, versuchte, dem Dauerdruck so entgegenzuwirken. Sie träumte von heftigen Sexszenen, wachte alle zwei Stunden verschwitzt und aufgegeilt auf, erwischte sich mit ihrer Hand zwischen den Beinen. Zählte es auch als Regelverstoß, wenn sie nachts in so einem Traum einen Orgasmus hatte? Wie sollte sie das verhindern?
Fast schon panisch und voller Schuldgefühle krabbelte sie mühsam und steif aus dem Bett.
Sehnsüchtig schielte sie auf ihre Kommode, dort drinnen lagen alle ihre Spielzeuge, es wäre so verdammt einfach, sich jetzt zu erleichtern. Zum Beispiel mit dem großen schwarzen, so richtig schön dicken Dildo, der seit Tagen ungenutzt auf seinen Einsatz wartete…
Sie schnaufte tief ein, riss sich von diesem Gedanken los, zwang sich an etwas anderes zu denken.
Seit wann war sie so Sex-gesteuert? Was machte ihr Herr nur mit ihr? Und es war erst Halbzeit, wie sollte sie diese Tage überstehen, ohne irgendwann einfach auszulaufen?
Am besten kalt duschen, dachte Mia, aber zuerst musste sie ihren Weihnachtskalender öffnen, um ihren Tag planen zu können.
Noch bevor der Kaffee durchgelaufen war, zog sie gereizt an der roten Schleife, die Anspannung und permanente Geilheit verdarben ihr heute irgendwie den Spaß an der Sache.
„Ich will einfach nur gefickt werden, tief und hart und immer wieder!“, fluchte sie vor sich hin, und plötzlich musste sie lachen. Wenn das jetzt jemand gehört hätte, wie sie im Morgenmantel, völlig zerknautscht von der unruhigen Nacht, hier in ihrer Küche stand und solches Zeug schimpfte.
„So jung und schon sexuell so frustriert, na bravo!“, grinste sie vor sich hin, wenigstens ging es ihr jetzt besser.
„Wir beenden heute, was wir angefangen haben. Das Zimmer im „SiWa-Erotic“ ist reserviert!“
Mia war sich sicher, dass ihr Herr diesen Zettel ausgetauscht hatte, denn damals hatte er ja nicht wissen können, dass ihr erster Besuch dort nicht ganz so verlaufen würde, wie er es eigentlich geplant hatte. Aber es spielte ja keine Rolle, es zeigte im Gegenteil nur, wieviel Freude auch er daran hatte, mit ihr zu spielen. Dass er auf ihre Erlebnisse einging. Vielleicht passte er die Zettel ja öfter neu an? Und wenn ja, ließ er ihre Aufgaben dann härter werden oder schraubte er seine Erwartungen an sie herunter? Waren die Zettel an ihrem Kalender überhaupt schon beschriftet, oder dachte er sich alles nur ein paar Tage vorher aus und tauschte die täglichen Aufgaben an sie dann mit den jetzt noch leeren Papieren aus?
Mia war versucht, probehalber mal die Nummer 20 aufzumachen. Sie fühlte sich wie damals als kleines Kind, wo sie sich jedes Jahr kaum hatte beherrschen können, die anderen Türchen wirklich zu zu lassen. Einmal hatte sie geschummelt, und sich danach so mies gefühlt, dass sie sich geschworen hatte, so etwas nie wieder zu tun. Neugier konnte ein starker Antrieb sein, aber meist verdarb man sich die ganze tolle Überraschung. Und in ihrem Fall jetzt, da war sie sich sicher, wäre die Strafe unbeschreiblich, wenn nicht sogar das Ende ihrer Beziehung zu David.
Nein, sie würde nicht nachschauen, es war Teil des Spiels, sich anzuvertrauen, sich überraschen zu lassen, jeden Tag offen zu sein für seine Aufgaben und Wünsche an sie.
Es spielte auch keine Rolle, ob er sich alles neu ausdachte oder schon vor Wochen fertig gehabt hatte.
Der Kick war das morgendliche Ritual, die Unwissenheit und auch das Gefühl, völlig seinen Befehlen und Gelüsten ausgeliefert zu sein. Genau darum ging es beim BDSM, und er hatte mit diesem Kalender für sie eine einzigartige Zeit der Lust auf die Beine gestellt.
Also gut, dann würde sie heute Abend höchstwahrscheinlich in einem der Nebenzimmer des Erotik-Clubs enden und er würde an ihr seine Lust befriedigen. Klang verdammt gut, schon wieder meldete sich ihr bestes Stück, schickte heiße Wellen durch ihren Körper, und schon begriff Mia, dass ihr letztendlich nur wieder ein richtig geiler, aber verdammt enttäuschender Abend bevorstand. Denn ihre Befriedigung stand nicht auf dem Programm…
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Bis Morgen,
Eure Gipsy