Die Sklavin des Humanisten 16

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Der Sinn des Lebens: ihn zu suchen. Der größte Unsinn: zu glauben,
ihn gefunden zu haben.

Michael Schmidt–Salomon, (*1967, Philosoph, Schriftsteller)

(14. Mai)

 

Liana konnte es noch nicht fassen. Ihr Leben nahm einmal mehr eine unerwartete Wendung. Rainer hatte ihr bis vor wenigen Tagen nichts gesagt, obwohl er seine Fühler wohl schon länger ausgestreckt haben musste. Erst gestern beim Abendessen hatte er es ihr eröffnet. Und um ganz deutlich zu machen, dass er keinen Widerspruch dulden würde, begann er mit einem Fingerschnippen und deutete anschließend auf den Boden. Sofort erhob sich Liana, zog ihr Kleid aus und kniete sich auf die von ihrem Herrn bezeichnete Stelle nieder. Rainer hatte den Verhaltenskodex des Zirkels um Alain und Heiner bereitwillig übernommen. Er liebte es, sich mit Liana zu unterhalten. Er schätzte ihren wachen Geist, ihre Belesenheit und auch ihre immer wieder hervorblitzende schelmische Frechheit, wenn sie sich wohlfühlte. Sie wurde dabei nie respektlos, und Rainer war Mann genug, um auch zu akzeptieren, wenn er in einem Wortgefecht unterlag. Aber er liebte es auch, eine Sklavin zu besitzen, die ihm widerspruchslos gehorchte, die unterwürfig auf seine Anordnungen wartete, die ihren Existenzzweck einzig in der Befriedigung ihres Herrn sah. Der Kodex ermöglichte diese Dichotomie, die einem Außenstehenden fremdartig, ja fast krankhaft erschienen wäre: Die selbstbewusste, eloquente Frau verwandelte sich übergangslos in eine schweigende, unterwürfige Sklavin, sobald er dieses an Geringschätzung kaum zu überbietende Symbol, dieses Fingerschnippen und anschließende auf den Boden deuten, einsetzte.

Nur die beiden, und solche, die ihnen nahe standen wussten, dass sich ihr Verhältnis dann eigentlich gar nicht änderte. Rainer achtete Liana auch dann, wenn sie nackt auf dem Boden kniete, und Liana betrachtete Rainer auch dann als ihren Herrn, wenn sie ihm bekleidet gegenüber saß und ihre spitze Zunge übte. Nicht ihr Verhältnis, nur ihr Verhalten änderte sich mit seinem Befehl, sich auszuziehen und niederzuknien. Es war dann nicht mehr denkbar, dass sie ihm widersprach oder irgendeine seiner Entscheidungen hinterfragte.

So auch jetzt, als er ihr eröffnete: »Du wirst dich morgen um elf Uhr dreißig beim Marquesa–Verlag vorstellen. Die suchen eine Lektorin. Ich habe den Vorstellungstermin für dich vereinbart, und ich erwarte, dass du die Stelle bekommst.«

Vermutlich hätte Liana auch dann erst einmal nichts zu sagen gewusst, wenn ihr das Sprechen erlaubt gewesen wäre. Zu überraschend kam das. Rainer hatte zwar schon mehrmals angedeutet, dass ihm ihre völlige Abhängigkeit von ihm missfiel, dass er wünschte, dass sie notfalls auch auf eigenen Beinen stehen könne. Wie er sie nach Alains Tod vorgefunden hatte, allein im Keller wartend, hatte ihn tief getroffen. Er war sich bewusst, dass er fast zwanzig Jahre älter war, als sie. Und er fühlte manchmal dieses Klemmen in der Brust. Bald würde er die Sache einmal mit seinem Hausarzt besprechen, den er schon mehr als zehn Jahre nicht mehr gesehen hatte. Aber so oder so würde er mit größter Wahrscheinlichkeit vor Liana sterben. Rainer war Realist. Er wollte keinesfalls, dass sie noch einmal in diese Lage kam. Dabei ging es nicht um den finanziellen Aspekt. Alains Vermögen genügte, um sie bis an ihr Ende mit dem Nötigen zu versorgen. Nein, es ging darum, dass Liana nie mehr völlig mutterseelenallein auf sich gestellt sein sollte. Sie sollte sich in der Welt bewegen können, auch ohne einen Herrn.

Für Liana war es eine fremdartige und eher furchterregende Vorstellung, selbstverantwortlich zu sein. Ihre bisher einzige Lebensphase, in der sie das gewesen war, war die Zeit, die sie am liebsten verdrängen wollte. Die Zeit, nachdem sie von zu Hause weggelaufen war. Als ob es nicht ohnedies schon schwierig genug gewesen wäre, vom Kind zur Frau zu werden, hatte sie auch auf die harte Tour lernen müssen, was es bedeuten kann, in einem begehrenswerten und begehrten Körper zu stecken, aber schwach und abhängig zu sein. Flucht war ihr damals als die einzige Möglichkeit erschienen, aber was folgte, war kaum besser gewesen.

Und jetzt stand sie hier, im Büro der Verlegerin. Natürlich kannte sie den Marquesa–Verlag. Ein kleines Independent–Label, das unbekannte Autoren unter seine Fittiche nahm, die ungewöhnliche Geschichten abseits des Mainstream zu erzählen wussten. Der große Erfolg war dem Verlag bisher nicht beschieden, aber die lebhafte BDSM–Subkultur der Stadt hatte zumindest für regionale Bekanntheit gesorgt. Die Verlegerin, Dorothea Herrmann, war unter dem Namen ›Lady Dorothea‹ in der Szene selbst ein Begriff. Das Logo des Verlages war ihr rechter Stiefel. Nur Eingeweihte wussten, dass die feucht glänzende Stelle an der Spitze davon herrührte, dass ihr Ehemann und Sklave Matthias den Stiefel unmittelbar vor dem Shooting abgeleckt hatte – zur Gaudi der Fotografin. Liana kannte Lady Dorothea durchaus. Jeder kannte jeden in der Szene. Aber sie hatte nicht gewusst, was sie beruflich machte. Als Sklavin stand es ihr nicht zu, am Small Talk der Herrschaften teilzunehmen. Entsprechend überrascht war sie nun, als sie die Person hinter dem Schreibtisch erkannte, und wusste nicht, ob sie den Blick senken, oder ihr ins Gesicht sehen sollte. Dorothea ließ aber erst gar kein Aufkommen von Peinlichkeit zu, sondern stand auf, ging ihr entgegen und reichte ihr die Hand.

»Willkommen! In diesem Umfeld bin ich Doro für dich. Ist es dir Recht, wenn ich dich Melanie nenne?«

Liana stimmte erleichtert zu, und die beiden Frauen setzten sich. Dorothea hatte sich über die Stellenbewerberin offenbar schon informiert. Sie wusste, dass sie Germanistik und Philosophie studiert, aber danach nie gearbeitet hatte. Seit sie Alains Sklavin geworden war, hatte sie ihre Zeit fast ausschließlich mit ihm verbracht. Erst mit dem Übergang in Rainers Besitz hatte sich ihr Tagesablauf verändert: Rainer wollte seine Arbeit nicht aufgeben, obwohl er es finanziell nicht mehr nötig gehabt hätte, und dadurch war Liana viel mehr allein, als früher. Dorothea schien all dies schon zu wissen, offenbar hatte sie sich mit Rainer ausgiebig unterhalten.

»Ich fühle mich ein wenig überrumpelt«, gestand Liana schließlich, als Dorothea sie fragte, wann sie anfangen könne. Diese schmunzelte: »Du bist Rainers Sklavin. Willst du ihm das Recht absprechen, dich an mich zu vermieten?« Dorothea lehnte sich im Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. Sie schaute Liana erwartungsvoll an, bis diese antwortete: »Nein, aber …«, und dann wieder verstummte.

Dorothea beugte sich vor und fixierte Liana mit einem durchdringenden Blick. »Macht es einen Unterschied, ob er dich zur sexuellen Benutzung, oder zur intellektuellen Benutzung vermietet?«

Liana schwieg überrascht. So hatte sie es eigentlich noch nie betrachtet. Wenn Alain sie vermietet hatte, dann nur zur sexuellen Benutzung. Er hatte sie geliebt, kein Zweifel. Er hatte ihren Körper geliebt, ihre sanfte, unterwürfige Art und ihre Hingabe. Doch ihren Intellekt hatte er nie besonders geschätzt. Auch nicht das Gegenteil, er hatte ihn einfach hingenommen, wie er den Leberfleck auf ihrem Po hingenommen hatte. Er hatte ihr viel beigebracht, und er hatte mit ihr über Philosophen und Schriftsteller gesprochen. Aber eigentlich nie, um ihre Meinung zu erfahren, sondern nur, damit sie die seinige bestätigte. Rainer war anders. Rainer schien sich wirklich dafür zu interessieren, was sie dachte. Und jetzt? Jetzt hatte er sie in eine Lage gebracht, die ihr einerseits Angst machte, und sie andererseits unerhört reizte: Sie würde Lektorin für Marquesa sein. Sie würde BDSM–Literatur auf Glaubwürdigkeit, technische Korrektheit, sprachliche Form und Marktchancen hin beurteilen.

»Nein, es macht keinen Unterschied«, sagte sie mit belegter Stimme, »ich … ich weiß nicht, ob ich das kann.«

»Du wirst Gelegenheit haben, dich einzuarbeiten. Die ersten Arbeiten werden wir gemeinsam besprechen.«

»Ja, danke Herrin.«

»Nenn mich hier ›Doro‹, bitte. Ich möchte die Arbeit vom Vergnügen trennen«, schmunzelte Melanies neue Arbeitgeberin.


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picture-6609Die Geschichte von Ben

Ben wurde 1958 in Amsterdam geboren. Er war der Sohn einer Jüdin, deren Eltern 1944, als er 10 Jahre alt war, getötet worden waren, und eines Metallwarenhändlers. Die Familie war nicht reich, aber durchaus auch nicht arm. Man kam gut zurecht und gehörte zum holländischen Bürgertum.  In der Schule fiel Ben vor allem durch sein ausgeprägtes Sprachtalent auf. Deutsch fiel ihm – zum Missfallen seiner Mutter – besonders leicht und er sprach es bald fließend, aber auch Englisch und Französisch beherrschte er in Wort und Schrift, als er sein Abitur machte. Nach dem Abitur verdiente er sich ein paar tausend Gulden mit Aushilfsjobs und dann machte er sich per Zug und Anhalter auf die Reise durch Westeuropa. Kreuz und quer zog er durch Belgien, Frankreich, Deutschland und landete so auch in der Schweiz, in Zürich. Eigentlich wollte er schon am nächsten Tag nach Italien weiterziehen.

Am Abend lernte er Joëlle kennen. Er verliebte sich Hals über Kopf in die zierliche, etwa gleichaltrige Schweizerin, die fast zwei Köpfe kleiner war als er und deutsch mit einem aparten französischen Akzent sprach. Die beiden zogen eine Weile gemeinsam durch die Schweiz, und natürlich konnte es ihm nicht verborgen bleiben, dass sie ein Problem hatte: Sie war heroinsüchtig. In Amsterdam hatte es zu diesem Zeitpunkt schon eine Drogenszene und auch etliche Tote gegeben, so dass Ben besser, als die meisten Schweizer wusste, was sich da abspielte. Er versuchte, Joëlle zum Entzug zu überreden, aber nach zwei Tagen hielt sie es nicht mehr aus und kaufte Nachschub. Die Sucht fesselte sie an Zürich, denn es gab sonst nicht viel Orte, wo man Heroin kaufen konnte. Schließlich entschloss Ben sich, allein weiterzureisen. Er gab ihr aber die Adresse seiner Eltern und bot ihr an, ihn zu besuchen, er werde sie dann in einer Amsterdamer Klinik unterbringen, wo man Erfahrung mit Heroinentzug hatte.

Er zog weiter nach Süditalien, nahm das Schiff von Bari nach Piräus und reiste durch die Ägäis, wo er auch noch griechisch lernte und sich mit Jobs als Hilfsmatrose etwas dazuverdiente. Nach etwa einem halben Jahr war sein Geld trotzdem aufgebraucht und er kehrte nach Hause zurück. Die Leidenschaft fürs Reisen ließ ihn nie mehr los. Er begann eine Ausbildung als Flight Attendant bei der KLM. Seinen eigentlichen Traum, Pilot, konnte er nicht erfüllen, weil er einen Astigmatismus hatte.

Irgendwann erreichte ihn eine Nachricht aus Zürich: Er sei vor einigen Wochen Vater einer Tochter geworden, Salomé, die Mutter sei Joëlle M. Ob er die Vaterschaft anerkenne? Ben fiel wie aus allen Wolken, er hatte gedacht, Joëlle habe verhütet. Im Wissen darum, wie Drogensüchtige ihre Sucht oft verdienen, verlangte er dennoch einen Vaterschaftstest. Dieser war eindeutig. Ben akzeptierte die vom Vormund vorgeschlagene Alimentenregelung widerspruchslos und überwies fortan jeden Monat den vereinbarten Betrag an den Vormund der kleinen Salomé. Weiteres Interesse an dem Kind hatte er aber nicht. Er betrachtete es als bedauerlichen Fehltritt, für den er jetzt 20 Jahre lang büßen müsse (Das Volljährigkeitsalter war damals in der Schweiz 20), und war fortan bei Frauenbekanntschaften sehr viel vorsichtiger.

Er hörte nie mehr etwas von seinem Schweizer Fehltritt. Auch Joëlle meldete sich in all den Jahren kein einziges Mal bei ihm. Er auch nicht bei ihr. Sie gehörte nicht mehr zu seinem Leben, ebensowenig wie ihre Tochter.

1992, an einem kühlen Winterabend, saß Ben nichts Böses ahnend vor dem Fernseher, als es an der Tür klingelte. Er öffnete und davor stand eine junge Frau mit schwer einschätzbarem Alter. Mager, einen etwas strengen Geruch verströmend, von oben bis unten in schwarz gekleidet, schwarze, lange Haare, tränenverschmiertes Gesicht, trotziger, wütender Blick.

„Ben Maassen?“, fragte sie ihn unsicher.

„Ja, wie bent U?“, antwortete er. Sie erinnerte ihn an jemanden, aber er konnte das nicht einordnen.

Bis sie begann, ihn in deutscher Sprache anzuschreien: „Du Arschloch, du Mistkerl, ich wollte dich nur einmal sehen um dir ins Gesicht zu sagen, was ich von dir halte!“

Natürlich verstand er deutsch. Seine Nachbarn vielleicht eher nicht, aber trotzdem war es ihm etwas peinlich, eine laut zeternde Frau vor seiner Tür zu haben, zumal er sich keiner Schuld bewusst war. Er war deswegen doch froh, als ihr die Luft auszugehen schien und sie sich umdrehte und weggehen wollte. Doch er hatte auch gesehen, dass ihr die Tränen aus den Augen strömten. Und wie so oft in zwischenmenschlichen Dingen tat Ben instinktiv das Richtige und rettete, ohne es zu wissen, seiner Tochter so das Leben: Er hielt sie fest und bat sie, erst einmal hereinzukommen. Als sie drin war, bot er ihr einen Tee an, was sie akzeptierte. Dabei dämmerte es ihm dann, an wen sie ihn erinnerte. „Bist du die Tochter von Joëlle?“, fragte er sie vorsichtig, was sie umgehend mit einer Explosion beantwortete.

Sie warf ihm die Tasse mit dem heißen Tee an die Brust, sprang auf und schrie: „DEINE Tochter, du Arsch. Dein Fickmüll.“

Erneut hielt er sie fest, bevor sie zur Tür hinaus stürmen konnte und bat sie, ihm erst ein wenig Zeit zu geben, sich zu sammeln. Ob sie sich erst mal frisch machen wollte? (Sie roch wirklich streng, und sie wusste das auch, sie war zwei Wochen lang unterwegs gewesen, von St. Gallen nach Amsterdam, und sie hatte keine Kleider zum Wechseln mitgenommen, weil sie gehofft hatte, per Anhalter schneller voranzukommen).

Sie duschte also ausgiebig und zog dann die von ihm bereitgelegten T-Shirt, Herrenslip und Trainingshose an, was ihr alles viel zu groß und zu weit war und irgendwie zum Schreien aussah. Als sie herauskam, hatte er auf dem Tisch alles an Knabberzeugs und Getränken ausgebreitet, was er da hatte und bat sie, sich zu setzen.

Sie sprachen bis fast zum Morgen miteinander. Über seinen Abschied von Joëlle, seine Traurigkeit, weil sie sich nie gemeldet hatte. Seinen Schreck, als er von dem Kind hörte und seiner Überzeugung, dass er mit dem Kind nichts weiter zu tun habe, als Alimente zu zahlen, dass niemand von ihm mehr erwarte oder gar wünsche.

Über ihre Wut, weil ihr Vater sich kein einziges Mal in all den Jahren nach ihr erkundigt hatte. Über ihr Versagen; sie war als verhaltensauffällige Jugendliche aus der Schule geflogen, obwohl ihr der Stoff sehr leicht gefallen war. Über ihren zunehmenden Hass auf die Mutter und deren wechselnde Männerbekanntschaften und schließlich den Grund, von zuhause wegzulaufen. Den Entschluss, zu sterben. Das einzige, was sie noch wollte war, ihren Vater einmal zu sehen und ihm ihre Wut ins Gesichts zu schreien. Danach hatte sie sich auf die Schienen der Schnellzugstrecke legen wollen. Irgendwann sagte sie nichts mehr.

Ben sah, dass sie eingeschlafen war. Mitten in einem ihrer wütenden, trotzigen Sätze waren ihr die Augen zugefallen. Er legte sie im Gästezimmer ins Bett, schloss vorsichtshalber die Eingangstür ab und steckte den Schlüssel ein.

Am nächsten Tag machte er frei. Er stellte bestimmte Regeln auf: Jeden Abend nach Hause kommen. Keine harten Drogen. Wieder in die Schule gehen. Unter diesen Bedingungen dürfe sie bei ihm bleiben. Zu zweit erkundigten sie sich bei Behörden und Ämtern, was nötig war, damit sie nicht mehr zur Mutter zurück musste. Da er sie ja nach der Geburt anerkannt hatte, war sie auch offiziell seine Tochter und durfte darum bei ihm in den Niederlanden bleiben.

Sie ging wieder zur Schule. Da sie kein Holländisch konnte, und da der Lehrplan anders war, und weil sie ein halbes Jahr zuvor von der Schule gegangen war, hatte sie insgesamt zwei Jahre verloren, war also deutlich die Älteste in der Klasse. Sie hatte daher nicht viele Kontakte und blieb ein eher einsames Mädchen. Ben hatte, ohne ihr das jemals vorzuhalten, sein Leben ziemlich umgekrempelt. Eigentlich waren sein Metier die Langstrecken nach Asien. Jetzt ließ er sich für fast zwei Jahre auf Kurzstrecken und Bodendienst versetzen, um seine Tochter nicht soviel allein zu lassen. Offenbar hatte er immer noch ein schlechtes Gewissen, aber er machte seine Versäumnisse mehr als gut. Mit seiner ruhigen, liebevollen, aber doch konsequenten Art brachte er die rebellische Göre auf den rechten Weg. Sie erreichte die Hochschulreife und begann ein Studium.


siehe auch: Die Geschichte von Joëlle


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2 Gedanken zu „Die Sklavin des Humanisten 16“

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