Serientipp – Billions

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Für alle, die mit Hypes genauso wenig anfangen können,wie ich, habe ich einen Serientipp. Vor einiger Zeit hatte ich schon mal einen kleinen Clip aus „Billions“ gepostet, Davon läuft aktuell die vierte Staffel, die ich euch wärmstens empfehlen kann.

 

„Billions“ lässt zwei unterschiedliche Machtfiguren in der Welt der New Yorker Hochfinanz aufeinander prallen: Auf der einen Seite der aus bescheidenen Verhältnissen kommenden Bobby „Axe“ Axelrod (Damian Lewis), mittlerweile Hedge-Fond-Manager und Milliardär. Auf der anderen Seite Staatsanwalt Chuck Rhoades (Paul Giamatti), der mit dem sprichwörtlichen silbernen Löffel im Mund geboren wurde. Er ist in der Welt der Justiz und Politik exzellent vernetzt und leitet aus politischen Gründen Ermittlungen gegen Axelrod ein. Beide Männer sind es gewohnt, für ihre Ziele jeden Widerstand erbarmungslos aus dem Weg zu räumen und am Ende als Gewinner dazustehen.

Billions ist aber nicht nur einfach eine Story über die Machtspiele zweier vermeintlicher Alphas. Billions ist vor allem eine Dreiecksgeschichte. Die wichtigste Figur der Serie ist nämlich Wendy Rhoades (Maggie Siff). Sie ist Chucks Ehefrau und die Triebfeder für sein Handeln. Früher hieß es mal „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ und damit ist Wendys Einfluss auf ihren Gatten Chuck perfekt beschrieben. Sie treibt ihn an, schickt ihn zurück an die Front, wenn er schwächelt und zweifelt. Doch Wendy ist natürlich nicht auf die banale Rolle des Hausweibs im Hintergrund beschränkt. Sie steht auch an der zentralen Stelle des zentralen Konflikts zwischen ihrem Mann Chuck und dem Milliardär Axelrod. Dieser ist nämlich ihr Boss. Sie arbeitet als Psychologin in seiner Company. Sie ist die smarte Beraterin des Milliardärs und eisenharter Motivationscoach für seine Broker.

Es gibt viel Gründe, aus denen man Billions mögen kann. Die aufwendige Produktion, die genial Musik, die detailgetreue Darstellung auch verwirrender Vorgänge sowohl an der Börse als auch in den Hinterzimmer der Justiz oder die Leistung der Schauspieler. Mich fasziniert an dieser Serie vor allem das Storytelling. Spannende Plotlines, die sich über die gesamte Serie hinziehen und vor allem die Entwicklung der Charaktere, die Intelligenz der Hauptfiguren und vor allem ihre Ambivalenz. Keiner (auch nicht Axelrod) wird hier als totaler Bösewicht gezeichnet, der vom über jeden Zweifel erhabenen Staatsanwalt zur Strecke gebracht werden soll. Praktisch alle Figuren sind völlig skrupellos und verfolgen ihre jeweiligen Ziele mit der brachialen Kraft ihres Intellekts. Es ist wie ein Schachspiel, das auf dem Parkett der Börse und der New Yorker Gerichte (und den Hinterzimmern derselben) ausgetragen wird. Nur weiß man nicht immer, wer eigentlich genau Figur auf dem Brett ist und wer ein Spieler.

Natürlich hat diese meine Empfehlung auch einen klitzekleinen Bezug zu SM, schließlich ist das hier ein Erotik-Blog. In Billions gibt es meiner Meinung nach etwas ziemlich einmaliges im Mainstream TV: Nämlich eine äußerst realistische Darstellung von BDSM! Gezeigt wird zwar „nur“ Femdom und der ist bekannterweise überhaupt nicht meine Baustelle, aber es ist dennoch äußerst bemerkenswert, wie lebensgetreu Billions die Sadomaso Aktivitäten zeigt. SM wird auf ganz natürliche Weise, sozusagen als fester Bestandteil des Lebens seiner Protagonisten ins Seriengeschehen eingeflochten. Chuck der toughe und skrupellose Staatsanwalt ist nämlich der Sub seiner dominanten und mitunter recht brutalen Gattin Wendy. Nebenbei erfährt man, dass die beiden sogar schon einen Workshop bei einer Domina besucht haben. Hier und da taucht diese Domina mal auf, weil ihr Notebook mit der Kundenkartei gestohlen wurde, und sie fürchtet, dass jemand versuchen wird Chuck zu erpressen. Ein anderes Mal – Chuck und Wendy haben gerade Streit – besucht Chuck diese Domina. Und wenn Chuck und Wendy sich vertragen wird gespielt. So richtig heftig mit Andreaskreuz, Lederpaddel, Submission in allen Facetten und allem drum und dran.

Einige dieser BDSM-Szenen habe ich hier für Euch zusammengeschnitten:

Übrigens gibt es noch etwas an Billions, das ungewöhnlich ist: In der zweiten Staffel taucht Taylor, gespielt von Aisa Kate Dillon auf. Erst als eine Nebenfigur, als Angestellte von Axe, die in Staffel 3 sehr schnell zu seiner Partnerrin aufsteigt. Und in Staffel 4 wird Taylor noch wichtiger (mehr kann ich nicht verraten). Taylor ist ungewöhnlich, weil:

  1. intelligent – also wirklich extrem intelligent,
  2. Asperger,
  3. Transgender, d.h. genauer Taylor identifiziert sich als nicht-binär. (man merkt vielleicht, dass ich hier etwas herum eiern muss, denn ich bin gerade unsicher, welches Pronomen ich benutzen muss 😉 )
    Taylor ist mit Abstand eine der interessantesten Figuren, die mir in letzter Zeit in Serien auf den Schirm gekommen sind, und ich bin wirklich neugiegrig, wie die Entwicklung weitergeht.

 

 

Falls ihr es euch ansehen wollt: Die ersten drei Staffeln gibt es in Deutsch auf Amazon. Staffel 4 läuft seit 18. März im Original auf Sky.

 

Viel Spaß beim Gucken!

 

 

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