Leseprobe GEBUNDEN

Zur Abwechslung auch mal wieder eine kleine Leseprobe für Euch

14089315_573749299462982_4784524292763792285_n

Bazar
Es war der Tag des Bazars. Malina fühlte ihr Herz heftig schlagen. Ihre Atmung ging schnell. Schon spürte sie dieses Kribbeln in den Lippen und den Fingerspitzen und ein leichtes Schwindelgefühl. Hyperventilation. Wenn es ihr nicht gelang, sich zu beruhigen, würde sie in Ohnmacht fallen. Heute war der Tag, auf den sie seit fünf Monaten vorbereitet worden war.
Der Tag ihres Verkaufs.
Sie zwang sich, ruhig zu atmen. Niemand konnte sie sehen. Sie schwitzte unter dem dicken, undurchsichtigen Stoff des Tschador. Auch das Gesicht war mit einer zusätzlichen schwarzen Haube vollständig bedeckt. Sie konnte nichts sehen, und die Luft war stickig. Der Umhang hatte nur eine kleine Öffnung im Halsbereich, durch die ihre Leine ging. Die Leine, die an ihrem ledernen Halsband befestigt war. Außer dem Halsband und dem Tschador trug Malina nichts. Sie besaß nichts, was sie hätte tragen können. Sie war selbst Besitz. Auch der Tschador gehörte ihr nicht. Es war eine Leihgabe des Bazars, damit sie nicht nackt zwischen den Ständen hindurchgeführt werden musste. Eine nackte Sklavin wäre ein Affront gegen die frommen Männer und Frauen gewesen, die den größten Teil der Besucher des Marktes ausmachten.
Man hatte ihr beigebracht, kurze Schritte zu machen. Wochenlang hatte sie eine kurze Kette zwischen den Knöcheln getragen, die ihre Schrittlänge auf zwanzig Zentimeter begrenzte. Nun ging sie automatisch so. Sie brauchte keine Kette mehr. Sie war eine gelehrige Sklavin. Daher sah man nicht einmal ihre nackten Füße unter dem Tschador, als sie vom Knecht durch den Bazar geführt wurde. Zum Zelt des Sklavenmarkts.
Sie würde heute einen neuen Herrn bekommen. Oder eine Herrin. Erst dann würde sie zur vollkommenen Sklavin werden. Der Gedanke an ihre Erstbenutzung beschleunigte erneut ihre Atmung und ihren Puls. Wie würde es sein? Würde es schmerzen, wenn ein Herr sie in Besitz nahm? Würde sie alles richtig machen? Sie zwang sich zur Ruhe. Sie wusste, dass sie perfekt vorbereitet war. Sie wusste alles, was es darüber zu wissen gab. Sie würde nicht versagen.
Es war heiß, und es war laut auf dem Bazar. Stimmen riefen durcheinander. Schimpfen und Lachen. Händler, die ihre Waren anpriesen. Kunden, die über den geforderten Preis lachten und ein Angebot machten, ob dem die Händler in lautstarkes Jammern ausbrachen. Malina schmunzelte und versuchte zu erraten, um welche Art von Waren es ging.
Sie liebte den Orient. Der Gedanke, dass in kurzer Zeit auch sie das Schicksal dieser Waren teilen würde, erregte sie ungemein. Eine Hand drückte ihre Brust. Sie konnte nichts dagegen tun, denn ihre eigenen Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden, und sie konnte nichts sehen. Sprechen war ihr sowieso verboten. Im Gedränge zwischen den Marktständen versuchten die Leute oft zu ertasten, was sich unter dem Sklavinnen–Tschador verbarg. Natürlich verstieß das gegen die guten Sitten. Doch wer sollte eine zufällige von einer absichtlichen Berührung unterscheiden? Und natürlich konnte durch den dicken, groben Stoff des Tschador auch niemand viel vom Leib der darunter verborgenen Frau fühlen.
Ein kurzer, kräftiger Ruck an der Leine. Folgsam blieb Malina stehen. Plötzlich eine Welle noch heißerer Luft und Stimmenlärm, der sie traf wie eine solide Masse. Der Knecht hatte die Tür zum Sklavenmarkt geöffnet. Die Auktion war schon in vollem Gang. Ihr Puls beschleunigte sich wieder. Rajid, der Knecht, fasste ihr an die Hüfte und lenkte sie durch den Eingang. Auch er nutzte jede Gelegenheit, sie unauffällig zu berühren. Er gab ihr durch den Tschador einen Klaps auf den Po, und folgsam ging sie die Stufen empor und ließ sich von ihm weiter schieben, bis er sie umdrehte, sie noch einen Schritt nach hinten schob und ihr einen Klaps auf den Kopf gab. Gehorsam kniete sie nieder und fühlte rechts und links von sich die Wärme weiterer Leiber. Die Person auf der rechten Seite zitterte, die links war ganz ruhig. Es stank nach Angst und nach Urin. Der Stimmenlärm war ohrenbetäubend.
Malina hatte Durst. Der Schweiß lief ihr in Strömen den Leib hinab, zwischen den Brüsten und zwischen den Hinterbacken. Ihre Scham jedoch war nicht nur nass vom Schweiß, sondern auch nass vor Erregung. Sie hatte Angst vor dem, was kommen würde, und sie freute sich auf das, was kommen würde. So lange war sie darauf vorbereitet worden.
Sie würde einen guten Preis bringen, das wusste Malina. Sie war eine hellhäutige, rotblonde Europäerin. Sobald man ihr den Tschador abnahm, würde sie die Sensation der Auktion sein. Jeder wollte eine Europäerin besitzen, erniedrigen und ficken. Und sie war Jungfrau. Wer immer sie kaufte, konnte sie für den ersten Fick vermieten und dafür einen geradezu obszön hohen Preis verlangen. Oh! Warum waren die Hände bloß auf den Rücken gefesselt. Wenn sie sich jetzt berühren könnte, würde sie praktisch sofort zum Orgasmus kommen. Aber natürlich würde sie das nicht tun. Sie würde sich auch dann nicht berühren, wenn ihre Hände frei wären. Denn Malina war hervorragend erzogen. Dennoch erlaubte sie sich, ganz kurz die Schenkel zusammenzupressen und fühlte, wie der leicht erhöhte Druck auf die Klitoris ihre Erregung ins fast Unerträgliche steigerte. Beinah wäre sie gekommen. Doch ihr Orgasmus gehörte dem Käufer. Sie musste warten.
Der Hammer des Auktionators ging nieder, eine Versteigerung war zum Abschluss gekommen. Das Stimmengewirr ging etwas zurück. Malina fühlte, wie der zitternde Mensch rechts von ihr entfernt wurde. Die Gespräche im Raum verebbten.
Der Auktionator hob seine Stimme. »Seht Nuri, den hübschen Sklaven von der Westküste Marokkos. Ein Honigtopf wurde sein Schicksal.«
Gelächter im Raum. Ein Honigtopf, das war eine schöne Sklavin, die einen Mann an einen Ort lockte, wo er überwältigt wurde, um den Rest seines Lebens in Sklaverei zu verbringen.
»Nun seht!«
Lautes Raunen und aufkommendes Stimmengewirr im Raum. Offenbar hatte man Nuri enthüllt.
»Seht diesen wohlgeformten, schlanken Körper, der eine Zier in einem vornehmen Haus sein kann. Seht diesen großen Penis, der Damen Lust und Sklavinnen Frucht bringen kann. Schaut, wie er schon wächst, allein aufgrund meiner Worte. Oh! Potenz der Jugend!«
Allgemeines Gelächter.
»Er wird ja immer größer! Wenn Sie neidisch sind, meine Herren, können Sie ihn natürlich auch gerne kastrieren.«
Das Gelächter wurde zum Crescendo, bis der Sprecher in die Hände klatschte und rief: »Der Sklave wurde ärztlich untersucht und ist gesund. Wir beginnen mit zweitausend Dirham!«
Etwa vierhundert Euro, rechnete Malina im Kopf um. Auch Malina war am Vortag ärztlich untersucht worden. Blutkontrolle. Röntgenbild. Ultraschall des Bauchs. Magen– und Darmspiegelung, und natürlich gynäkologische Untersuchung mit Dokumentation ihrer intakten Jungfräulichkeit. Hasim hatte sie ihr nicht genommen.


Hasim. Die Liebe ihres Lebens. An das Leben vor Hasim konnte sie sich kaum noch erinnern. Sie hatte ihr Abitur gemacht und war durch Europa gereist. Allein. In Biarritz hatte sie Hasim getroffen, und nichts mehr war wie vorher. Er war ein blendend aussehender, hochgewachsener und perfekt gekleideter Orientale.
Aber das war es nicht. Oder nicht allein. Er war reich. Zumindest ließen sein Ferrari Enzo und seine Jacht das vermuten. Aber auch das war es nicht allein. Es war seine Ausstrahlung. Seine Selbstsicherheit. Die Macht, die in seinen dunklen Augen lag. Malina, die damals noch Christine hieß, war ihm praktisch sofort verfallen. Allein schon, dass er ihr, einer gewöhnlichen Rucksacktouristin, seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, machte sie verlegen und stolz. Es fiel ihr gar nicht auf, dass er sie zum Abendessen eigentlich nicht eingeladen, sondern eher befohlen hatte. Sie konnte sich auch nicht mehr erinnern, worum die Gespräche an diesem ersten gemeinsamen Abend sich gedreht hatten. Sie konnte sich nur an seine langen, schlanken, sorgfältig manikürten Finger, seine dunklen Augen und seinen sinnlichen Mund erinnern. Hatte sie selber an jedem Abend überhaupt irgendetwas gesagt? Sie wusste es nicht mehr. Bestimmt nichts Intelligentes jedenfalls.
Dass der Abend in Hasims Suite im Hotel du Palais Imperial endete, kam nicht wirklich überraschend für sie. Dass sie einander bei Champagner und Häppchen immer näher kamen, auch nicht. Dies erschien ihr der richtige Anlass, die Jungfernschaft zu verlieren, die ihr viel zu lange, eigentlich wie ein Makel angehaftet war, weil sie nie ›den Richtigen‹ gefunden hatte, der es wert gewesen wäre. Doch nun hatte sie Angst, sich wegen ihrer Unerfahrenheit zu blamieren.
»Es ist das erste Mal für mich«, gestand sie ihm verschämt, als er ihr das dünne Sommerkleid von den Schultern streifte.
Er erstarrte, zögerte kurz, küsste sie dann zärtlich und sagte sanft: »Dieses Geschenk von dir möchte ich gut beschützen.« Trotzdem zog er ihr das Kleid ganz aus und trug sie dann auf das breite Bett. Dort zog er ihr auch BH und Slip aus und begann sie am ganzen Körper zu streicheln und zu küssen.


Anschwellender Stimmenlärm riss Malina aus ihren Gedanken. Der Sklave war versteigert worden. Bei 38000 Dirham, etwas über 7000 Euro, hatte jemand den Zuschlag bekommen. Jetzt fühlte Malina einen groben Ruck an der Leine und stand auf. Ihre Beine waren eingeschlafen, sie wäre fast wieder zusammengesackt. Jemand umfasste ihre Mitte, hielt sie fest und schob sie vorwärts. Ihr Herz raste nun, als ob es aus der Brust springen wollte.
Der Auktionator klatschte in die Hände, bis die Stimmen sich beruhigten und begann: »Sehet Malina, die frei geborene Sklavin aus dem Okzident!«
Schnelle Hände zogen Malina den Tschador aus, und sie blinzelte im grellen Scheinwerferlicht. Nackt bis auf das Halsband stand sie da, auf einem Podest inmitten einer Menschenmenge, die sie nicht genau erkennen konnte. Lautes Gebrüll erhob sich, und Malina richtete sich gerade auf, streckte die Brust vor, spannte die Gesäßmuskeln an, hob den Kopf hoch und ganz leicht zur Seite geneigt, den Blick auf einen Punkt etwa zwei Meter schräg vor ihren Füßen gesenkt. Sie strahlte eine Mischung aus Anmut und Demut aus.
Was störte, war höchstens, dass sie schweißnass war, dass ihre Haare strähnig verklebt und ihre Füße und Unterschenkel vom Staub des Bazars beschmutzt waren, und dass ihre rasende Atmung den Busen sichtbar bewegte. Ihre Hände waren noch immer hinter dem Rücken gefesselt. Sie wirkte verwundbar, verletzlich in ihrer beschmutzten Nacktheit, so wie ein gehetztes und schließlich eingefangenes Wild. Jeder einzelne Mann im Saal fühlte wohl ein Anschwellen seines Penis, denn zum lauten Geschrei kamen nun begeisterte Pfiffe und auffordernde Rufe. Die Menschenmenge drängte zum Podest und wurde von den Schranken aufgehalten.
Malina fürchtete sich. Wenn die Schranken nachgaben, würde die Menge sie überrennen. Sie wich einen Schritt zurück und wurde sofort von einem brennenden Gertenschlag auf den Hintern gestoppt.
»Steh!«, zischte Rajid, der schräg hinter ihr Aufstellung genommen hatte.
Sie errötete. Wieso konnte sie sich nicht besser beherrschen? Tränen quollen aus ihren Augen vor Wut und Scham über ihr eigenes Versagen. Oder war es Angst?


Hasim hatte ihre Jungfräulichkeit tatsächlich bewahrt. Er hatte ihr Flehen nie erhört, sie endlich zu nehmen. Er hatte ihr mit seinen Händen und seiner Zunge Orgasmen verschafft, er hatte sogar seinen Penis an die Pforte der Lust gebracht, aber den entscheidenden Stoß immer zu vermeiden gewusst. Stattdessen hatte er sich in ihren Mund oder über ihre Brüste ergossen. Sie waren in seinem Ferrari durch Europa gereist. Von Biarritz nach Barcelona, nach Madrid, Marseille, Monaco und Paris. Sie stiegen in den besten Hotels ab, und er kaufte ihr Kleidung in edlen Boutiquen. Es fiel ihr gar nicht mehr auf, dass er sie nie fragte, wohin die Reise gehen sollte, oder was sie anziehen wollte. Er bestimmte einfach. In Paris hatte er sie das erste Mal gezüchtigt und endgültig zu seiner Sklavin gemacht.


»Diese ungläubige Perle des Westens kann noch heute einem von Euch gehören! Und mehr noch: Wer sie nimmt, wird der Erste sein, der sie besitzt, denn kein Mann hat diese Pforte bisher durchschritten.« Zur Bekräftigung griff der Auktionator zwischen ihre Beine und fuhr fort, »sie ist noch Jungfrau! Aber seht, sie erwartet ihren zukünftigen Herrn mit ungeduldiger Lust!« Damit hob er seinen nassen Mittelfinger ins Scheinwerferlicht, während Malina womöglich noch mehr errötete, als ein zweifelndes Raunen durchs Publikum ging.
»Ist ihre andere Pforte denn auch jungfräulich?«, rief ein Vorwitziger.
»Das weiß Allah«, entgegnete der Auktionator trocken unter dem Gelächter des Publikums.
Malinas Gesicht brannte. Ihre andere Pforte war nicht mehr jungfräulich. Und sie schämte sich, weil der Finger des Auktionators ihre Knospe berührt und beinah zur Explosion gebracht hatte. Dieser lächelte dünn und hielt ihr den Finger vor den Mund. Einen Moment lang schwieg die Menge atemlos, während Malina den Beweis ihrer Geilheit sorgfältig ableckte. Danach strich er ihr das Haar aus dem Gesicht, schnippte mit dem Finger an ihre längst steinharte Brustwarze und wandte sich wieder dem Publikum zu.
»Wir beginnen mit 50’000 Dirham. Wer bietet 50’000 Dirham für diese herrliche, einzigartige Sklavin?«
Wildes Geschrei und Gebote prasselten durcheinander. In Sekundenschnelle war der Preis auf 100’000 Dirham und stieg weiter.


In Paris waren sie im Ritz abgestiegen. Zum Abendessen hatte Hasim cuisses de grenouille bestellt.
Als das Essen kam, sah Christine, dass es Froschschenkel waren. »Das esse ich nicht«, sagte sie angeekelt.
Hasim nahm ruhig seine Serviette vom Schoss, tupfte sich sorgfältig die Lippen ab, legte sie neben seinen Teller, erhob sich, ging um den Tisch und riss Christine grob am Handgelenk hoch. Dann zerrte er sie unter den Blicken und dem Gemurmel der anderen Gäste hinter sich her aus dem Restaurant und in den Lift. Er sagte kein Wort und hielt sie in eisernem Griff. Als sie ihn bat, loszulassen, gab er ihr wortlos mit der anderen Hand eine Ohrfeige, ohne den Griff zu lockern. Der Liftboy schaute angestrengt in die andere Richtung. In der Suite ließ er sie los und befahl: »Zieh dich aus.« Er stand einfach nur da, mit verschränkten Armen und starrte sie mit seinen dunklen Augen an, wie er noch nie geschaut hatte.
Sie wagte nicht, zu widersprechen und zog Schuhe, Kleid und Strümpfe aus. Als er sie nur wortlos weiter anstarrte, den Blick womöglich noch düsterer, zog sie auch BH und String aus. Verlegen stand sie da, wusste nicht, wohin mit den Armen. Hasim kannte ihre Nacktheit längst. Jeden Millimeter ihres Körpers hatte er in den vergangenen Wochen mit Händen und Zunge erkundet. Und doch drängte es sie jetzt, unter seinem düsteren Blick, ihre Blöße zu verbergen.
Endlich bewegte er sich. Er packte sie an den Haaren, schob sie durchs Zimmer und warf sie grob bäuchlings aufs Bett. »Bleib genauso liegen.« Dann zog er den Gürtel aus seiner Hose und schlug ihr auf den Hintern. Ihr Aufschrei erzürnte ihn so, dass er ihr den Kopf an den Haaren hochriss und sie böse anzischte: Wenn du den Mund nicht hältst, bekommst du zehn Schläge mehr!«
Also biss sie verzweifelt in das Kopfkissen, während die Schläge, sie wusste nicht, wie viele, auf sie niederprasselten. Endlich hörte er auf und setzte sich neben sie aufs Bett. Sie atmete gepresst, unterbrochen von lautlosem Schluchzen. Das Kopfkissen war nass von ihren Tränen. Sanft spürte sie seine Hand, die sie nun streichelte. Den Rücken hinunter und federleicht über den malträtierten Po, dann weiter die Oberschenkel hinunter und an der Innenseite wieder hinauf. Bis an die Stelle, die brannte, obwohl kein Schlag sie getroffen hatte. Als sein Finger ihre Schamlippen teilte, und sanft die Klitoris berührte, erbebte sie vor Lust. Wie war das möglich? Kurze Zeit machte er weiter, während sie sich immer noch nicht zu rühren wagte, aber vor Verlangen zitterte. Dann entzog er ihr seine Hand.
»Du hast genau zwei Möglichkeiten. Entweder du verschwindest jetzt und gehst mir aus den Augen. Für immer.«
Christines Herz stockte. Ihr Magen krampfte sich zusammen und ein Schluchzen überwältigte sie.
»Oder du bist meine Sklavin, solange es mir beliebt.«
Was hatte er da gesagt? War sie das denn? Eine Sklavin? Seine Sklavin? Sie war glücklich gewesen, die letzten Wochen. Glücklicher als je zuvor. Sie war ihm ausgeliefert gewesen, auch wenn er es sie bisher nie so deutlich spüren ließ. Er hatte allein über ihr Leben bestimmt. Das hatte sie nicht gestört. Auf der anderen Seite, der Gedanke, ihn jetzt zu verlassen, brach ihr das Herz. Erneut schluchzte sie. Dann ein heftiger Schmerz.
Er hatte ihr mit der flachen Hand auf den wunden Hintern geschlagen. »Na wird’s bald? Oder soll ich dich hinauswerfen?«
»Ich bin deine Sklavin«, murmelte sie ins Kissen.
»Wie bitte?« Ein weiterer Schlag traf ihr Gesäß.
»Ich bin deine Sklavin, Herr!«, rief sie lauter.
»Auf die Knie!«
Sie rutschte vom Bett und kniete vor ihm nieder.
»Jetzt sag es noch einmal!«
»Ich bin deine Sklavin, Herr.«
»So ist es besser, sagte er in etwas freundlicherem Ton, »du wirst noch viel lernen müssen, bis du eine brauchbare Sklavin bist. Vorerst denke einfach daran: Du bist mein Eigentum. Du hast zu tun, was ich dir befehle. Du hast zu essen, was ich dir anbiete. Dein Name ist ab jetzt Malina. Christine ist tot.«
»Ja, Herr.« War das wirklich richtig? Sie wusste es nicht. Aber es war das Einzige, was erträglich war.
»Zieh dein Kleid wieder an. Unterwäsche brauchst du nicht mehr«, unterbrach Hasim ihre Gedanken.
Sie gehorchte und er winkte ihr, ihm zu folgen. Zerzaust und verweint wie sie war, gingen sie wieder in den Speisesaal des Hotels. Sie glaubte, alle Blicke auf sich zu spüren, und wahrscheinlich stimmte das auch. Denn es war kaum zu übersehen, dass sie misshandelt worden war. Und es war auch nicht zu übersehen, dass sie keinen BH mehr trug, so deutlich stachen ihre Brustwarzen durch den dünnen Stoff des Kleids. Und darüber hinaus war sie barfuß. Hasim schob ihr rücksichtsvoll den Stuhl zurecht, doch als sie sich setzte, entfuhr ihr ein leiser Schmerzensschrei. Sie wurde puterrot, als sie realisierte, dass mehrere Köpfe sich nach ihr umdrehten.
»Du brauchst dich nicht zu schämen, Malina«, sagte Hasim ruhig. »Sei stolz, meine Sklavin zu sein.«
Und wirklich, das war sie, erkannte sie plötzlich. Sie gehörte ihm. Dem faszinierendsten Mann, den sie je kennengelernt hatte. Der Kellner brachte die warmgehaltenen Teller wieder zum Tisch, und sie aß die Froschschenkel und fand sie gar nicht mal so übel. An diesem Abend fickte Hasim sie erstmals in den Arsch.


»Also bitte, Herrschaften, will wirklich niemand mehr als 350’000 Dirham für diese wunderbare jungfräuliche Sklavin bezahlen? Seht diese herrlichen Brüste!«, rief der Auktionator aufmunternd und wippte Malinas rechte Brust ein paar Mal mit der Hand hoch. »Und seht, wie lieb sie ist.« Er strich ihr über die Wange und sie schmiegte ihren Kopf mit halb geschlossenen Augen an seine Hand.
Eine Europäerin war eine Rarität auf dem Sklavenmarkt. Aber eine Europäerin, die nicht heulend an ihren Fesseln zerrte, sondern offensichtlich eine gut erzogene und willige Sklavin war, war eine Sensation. Die Gebote stiegen wieder und erreichten schließlich eine halbe Million Dirham. Malina war stolz.


Die weitere Reise hatte Malina beinah noch mehr genossen, als den ersten Teil. In gewisser Weise hatte sie ihre Bestimmung gefunden. Die rastlose Suche war vorbei. Sie reisten nach Amsterdam, Köln, Berlin und Kopenhagen, bis sie schließlich in Hamburg ankamen. Dort wartete Hasims Yacht, die in der Zwischenzeit von Biarritz hierher gefahren war. Der Ferrari wurde an Bord verladen, und Malina verbrachte ihre letzte Nacht in Europa im Kempinski. Eine sechs Wochen lange Traumreise war zu Ende. Kein einziges Mal hatte sie sich bei ihren Eltern gemeldet oder auch nur das Bedürfnis gehabt, jemand anders als Hasim zu sehen oder gar zu sprechen. Nun schrieb sie eine Postkarte, weil Hasim es ihr befahl. Sie schrieb, dass sie Europa verlasse. Für immer. Ihr Handy, dessen Akku schon lange leer war, schenkte sie einem Bettler. Zusammen mit der goldenen Uhr, die sie zum bestandenen Abitur bekommen hatte, und die das Letzte an ihr war, das nicht Hasim gehörte. Die Nacht verbrachte sie nackt neben dem Bett ihres Herrn kniend, weil dieser es ihr so befohlen hatte. Regungslos bewachte sie seinen Schlaf. Würde er sie endlich von der Jungfräulichkeit befreien, wenn sie bei ihm zuhause wären? Lange hing sie diesem Gedanken nach, während sie seinen schlanken Leib betrachtete. Ihre Erregung stieg, und sie fühlte die Hitze und die Feuchtigkeit in ihrer Mitte. Doch sie berührte sich nicht. Hasim hatte ihr sehr deutlich gemacht, dass ihre Lust allein ihm gehörte. Früher hatte sie regelmäßig masturbiert. Doch seit Hasim sie einmal dabei erwischt und mit dem Rohrstock gezüchtigt hatte, tat sie es nicht mehr. So begnügte sie sich damit, sich auszumalen, wie der Penis ihres Herrn in ihre Scheide eindringen würde, wenn die Zeit dafür gekommen war. Die Vorstellung war so erregend, dass sie einen Orgasmus erlebte, als sie am nächsten Morgen Hasims Erektion abblasen durfte. Nach dem Frühstück betraten sie die Jacht, die umgehend ablegte. Malina sah Europa ohne Wehmut am Horizont versinken.


Inzwischen waren nur noch wenige Bieter dabei, Malinas Preis höher zu treiben. Der eine war ein in eine Djellaba tunesischer Art gehüllter und unter seiner Kapuze kaum zu erkennender, mittelgroßer Mann. Er war von zwei Leibwächtern begleitet, die ihm den Weg durch die Menge nach vorn gebahnt hatten, sodass er jetzt unmittelbar vor der Bühne stand.
»Dreht sie um«, befahl er kurz.
Rajid gehorchte.
»Nehmt ihre Hände da weg, ich möchte den Rücken sehen.«
Rajid öffnete die Handschellen und befahl ihr, sich zu präsentieren. Gehorsam hob Malina die von der langen Fesselung tauben Hände, fasste ihr Haar und hob es auf den Kopf.
Der Araber betrachtete ihre sanft geschwungene Form, ihre schlanke Taille, ihre weich gerundete Hüfte. Malinas Rücken war fast makellos. Nur ein Leberfleck rechts über dem Po, welcher die Reinheit ihrer blassen Haut eher betonte, als störte, und auf der linken Schulter das Brandzeichen, das sie als Sklavin kenntlich machte.
Der Auktionator strich zärtlich über ihren Po und fragte mit erlesener Höflichkeit: »Möchtet Ihr ein Gebot abgeben, Sidi?«
»650’000 Dirham«, brummte der Mann in der Djellaba.
»660’000« rief sofort ein in westlichem Stil gekleideter, korpulenter Mann aus dem Hintergrund. Auch er ließ sich von einem ebenfalls westlich gekleideten Leibwächter den Weg durch die Menge zur Bühne bahnen.
Der Tunesier starrte ihn böse an und schnappte dann: »670«
Der Andere war unterdessen auch beinah an der Bühne angelangt. »Do you speak english?«, rief er mit unverkennbar amerikanischem Akzent.
Malina reagierte erst, als Rajid sie mit einem leichten Gertenschlag dazu aufforderte. Noch war er derjenige, der ihr zu befehlen hatte. Sie wandte sich dem Amerikaner zu, die Hände immer noch auf dem Hinterkopf, und antwortete: »yes, master.« Sie wunderte sich ein wenig, dass ein Amerikaner hierherkam, um eine Sklavin zu kaufen. Aber andererseits: Wo sonst konnte man noch Sklavinnen kaufen?
»Come over here!«
Gehorsam trat sie an den Rand der Bühne, wo der Amerikaner unterdessen einige Stufen nach oben gestiegen war, sodass er nun direkt auf ihre Mitte blickte. Er strich ihr mit seinem Zeigefinger ohne Umstände über die Schamlippen, teilte diese und tastete die Vulva und die Klitoris ab, argwöhnisch beobachtet von Rajid. »You’ve never been fucked, have you?«
»No, master. Not in my cunt.«
»Oh, I see. Show me your ass.«
Unterdessen war aber mürrisches Gemurmel in der Menge laut geworden, und der Auktionator unterbrach: »Bitte, Herr, möchten Sie ein Gebot abgeben?«
»Okay, siebenhunderttausend Dirham.«
Der Tunesier durchbohrte ihn praktisch mit seinen Blicken und zischte: »siebenhundertfünfzigtausend!«
Anerkennende Laute und sogar Jubelrufe in der Menge. Es war offensichtlich, dass das Publikum nicht wollte, dass diese Sklavin in westliche Hände kam.


Die Reise auf Hasims Yacht hatte etwa drei Wochen gedauert. Es war ein großes Schiff mit einer dreißigköpfigen Besatzung, darunter neun Frauen. Eine davon, Sharin, war Hasims persönliche Zofe. Die anderen waren Spielmädchen für die restliche Besatzung. Malinas Platz war stets zu Hasims Füßen gewesen. Als einzige der Frauen an Bord hatte sie immer nackt zu sein, außer wenn sie ihre Tage hatte, doch Hasim hatte klar gemacht, dass niemand sie berühren durfte. Wenn er ging, musste sie schräg links hinter ihm gehen. Blieb er stehen, oder setzte er sich, musste sie neben ihm niederknien. Das Essen nahm Hasim gemeinsam mit dem Kapitän und dem ersten Offizier am Tisch der Offiziersmesse ein. Malina blieb am Boden und wurde von ihrem Herrn gefüttert. Da an Bord alle arabisch sprachen, verstand Malina anfangs nicht viel, doch sie begann zu lernen. Nachts gab sie sich ihrem Herrn hin. Manchmal benutzte dieser aber lieber Sharin, und dann verspürt Malina einen Stich der Eifersucht. So wurde Malina in das Leben einer Sklavin eingeführt, und doch, in gewisser Weise, war sie eine Königin. Alle an Bord behandelten sie mit ausgesuchter Höflichkeit. Wenn sie um etwas bat, wurde es ihr sofort gereicht. Sharin wusch und salbte ihren Körper morgens, mittags und abends mit großer Zärtlichkeit.


»Now, show me your ass!«, wiederholte der Amerikaner, der die aggressive Stimmung im Publikum nicht zu bemerken schien. Ganz im Gegensatz zu seinem Leibwächter, welcher die rechte Hand auffällig–unauffällig unter seine Jacke geschoben hatte.
Malina drehte sich um und beugte sich nach vorne. Der Mann drückte mit dem Finger gegen ihren Anus und drang sogar ein Stück weit ein, als sie sich zu entspannen bemühte. Selbstverständlich war sie sauber.
»Okay, lick«, befahl er dann, und gehorsam kniete sie sich vor ihn hin und leckte den Finger sauber.
»770’000 Dirham«, bot er dann. Der Tunesier warf ihm nochmal einen mörderischen Blick zu, drehte sich um und ging weg.
Mehr als hundertfünfzigtausend Euro. Konnte sie überhaupt so viel wert sein? Malina wurde es mulmig zumute. Was würde der Amerikaner mit ihr machen, wenn sie seine Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Das drohende Murmeln im Publikum nahm zu, als der Auktionator die Stimme hob. »770000 Dirham sind geboten. Wer bietet mehr für diese herrliche Frau, die ihrem Herrn jede erdenkliche Befriedigung schenken wird? 770’000 zum Ersten …, zum …«
»Eine Million«, erklang eine tiefe Stimme aus dem Hintergrund. Malina wagte einen kurzen Blick. Es war der Bereich, wo die einzigen Sitzplätze waren. Mit einem Gitter vom normalen Publikum abgetrennt und etwas erhöht waren einige bequeme Sessel aufgestellt. In der Mitte saß ein alter, hagerer Mann mit Burnus und weißem Bart, und dieser hatte gesprochen. Der vorher so selbstsichere Auktionator schien plötzlich in sich zusammenzusinken und auf halbe Größe zu schrumpfen.
Er verbeugte sich ehrerbietig und sagte: »Ich Unwürdiger bitte um Entschuldigung für meine mangelnde Aufmerksamkeit, ehrwürdiger Abu Hilal. Darf ich fragen, ob ich Euch richtig verstanden habe? Ihr möchtet für diese Sklavin eine Million Dirham bezahlen?«
»Das waren meine Worte«, sagte der hagere Mann mit seiner überraschend voll klingenden tiefen Stimme.
Eine Million. Soviel gaben reiche Araber gern für ein Auto aus. Oder für ein edles Rennpferd. Aber nur selten für eine Frau.
»Malina geht für eine Million Dirham an Abu Hilal«, schloss der Auktionator die Versteigerung abrupt ab.
»He, ich habe noch nicht aufgegeben!«, protestierte der Amerikaner laut, aber er und sein Leibwächter waren plötzlich von sechs kräftigen Arabern umgeben, die sie höflich aber bestimmt zum Ausgang drängten.
Rajid nahm Malinas Leine und führte sie zu ihrem neuen Besitzer, während auf der Bühne die nächste Sklavin für die Versteigerung entkleidet und präsentiert wurde. Nun gut. Somit hatte sie Hasim jetzt den Ferrari finanziert, mit dem er sie durch Europa chauffiert hatte, dachte Malina mit einem leichten, ihr bisher unbekannten Anflug von Bitterkeit. Die Unabwendbarkeit ihres Schicksals kam ihr erst jetzt richtig zu Bewusstsein. Sie war nicht mehr Besitz von Hasim, dem sie sich geschenkt hatte, sondern sie gehörte jetzt diesem reichen alten Mann, den sie nie zuvor gesehen hatte.


»Was würdest du für mich tun?«, hatte Hasim sie eines Abends gefragt, während sie durch die Meerenge von Gibraltar fuhren, und rechts am Horizont die afrikanische Küste vorbeizog.
»Alles«, hatte sie ohne Zögern geantwortet.
An diesem Abend hatte sie ihr Brandzeichen erhalten. Sie musste sich an den Mast stellen, die Arme herum geschlungen und wurde mit Stricken bewegungsunfähig fixiert. Hasim hatte ihr einen zärtlichen Kuss gegeben und ihr dann ein Stück weiches Holz zwischen die Zähne geschoben. »Schrei nicht!«, ermahnte er sie. Dann hatte er das glühende Metall, welches das Symbol عبد bildete, das arabische Wort für ›Sklavin‹, auf ihr linkes Schulterblatt gedrückt.
Der Schmerz war schrecklich, und ein übler Gestank von verbranntem Fleisch stieg auf, aber der einzige Schrei, der über die See hallte, kam von Sharin. Das entzweigebissene Holzstück fiel klappernd aufs Deck. Hasim band die halb bewusstlose Malina los und trug sie in seinen Armen in die Kabine, wo er sie zärtlich salbte und ihr ein Medikament gegen die Schmerzen gab. Später in der Nacht erwachte sie davon, dass seine Zunge an ihrem Geschlecht spielte, und mit dem Bewusstsein, nun ganz und gar sein Besitz zu sein, erlebte sie einen Orgasmus von bisher unbekannter Intensität. Von diesem Tag an waren ihr die Schiffsmannschaft und die Spielmädchen mit womöglich noch größerem Respekt begegnet, als zuvor.


Rajid brachte Malina zur Empore, auf der ihr neuer Besitzer saß. Dieser starrte sie aber nur an und schnippte dann mit dem Finger. Eine junge Frau sprang auf, fesselte Malina die Hände wieder hinter dem Rücken zusammen, zog ihr einen Tschador aus feinerem Material über als den, den sie vorher hatte, nahm Rajid die Leine aus der Hand und zerrte sie mit sich.
Draußen, im Gewühl des Bazars, dachte Malina kurz an Flucht. Und erschrak kurz darauf über ihre eigenen Gedanken. Sie war eine Sklavin. Sie war gut erzogen. Sie würde nicht fliehen.


»Was würdest du für mich tun?«, hatte Hasim sie erneut gefragt, als sie den Suezkanal verließen und in den Golf von Suez einfuhren.
»Alles«, hatte sie ohne Zögern geantwortet.
»Würdest du für mich sterben?«
Eine Sekunde nur hatte sie gezögert, bevor sie antwortete: »Ja, Herr.«
Sie schloss die Augen und erwartete beinah, dass er sie nun über Bord werfen würde, zu den Haien. Als sie, nach langer Zeit, wie es ihr vorkam, die Augen wieder zu öffnen wagte, sah er sie freundlich und liebevoll an, mit einem leichten Lächeln um die Lippen.
»Du musst nicht für mich sterben, Malina.« Er streichelte ihr übers Haar und über die Wangen. »Vielleicht ist das, was du für mich erdulden wirst, noch schlimmer, als der Tod.«
Sie sagte nichts. Aber sie konnte ein leichtes Beben nicht verhindern.
»Eine Sklavin ist Besitz. Man kann sie auch verkaufen.«
Sie sagte nichts.
»Hast du mich verstanden?«
»Ja, Herr.«
»Wenn wir ankommen, werde ich dich an einen Ort bringen, wo du alles lernst, was eine Sklavin können und wissen muss. Du wirst einige Monate dort bleiben. Danach werde ich dich vielleicht verkaufen.«
»Ja, Herr.«
»Komm, jetzt will ich dich in den Arsch ficken.«
»Ja, Herr.«


»Ich bin Amira, die Tochter von Murad el Shar«, sagte die junge Frau, die Malina an der Leine hatte. »Du wurdest von meinen Vater als Geschenk für seinen Sohn gekauft.
»Für Hilal?«, fragte Malina, die sich erinnerte, wie der Auktionator ihren Käufer genannt hatte.
Amira drehte sich um und ohrfeigte sie. »Du redest nur, wenn du gefragt wirst, Sklavin.«
»Ja, Herrin«
»Nein, Hilal ist mein ältester Bruder. Du bist aber das Geschenk für Abus jüngsten Sohn. Ich hoffe wirklich, du bist eine Million Dirham wert«, ergänzte sie mit verächtlich nach unten gezogenen Mundwinkeln, »ich hoffe es für dich.«
Inzwischen waren sie bei einer großen Limousine mit schwarz getönten, von außen undurchsichtigen Scheiben angekommen. Daneben stand der livrierte Fahrer, der mit einer ehrerbietigen Verbeugung die große hintere Tür öffnete. Amira bedeutete Malina, einzusteigen. Vor den Rücksitzen war mehr als ein Meter Beinfreiheit. Der Boden war mit einem dicken Samtteppich belegt. Amira drückte einen Knopf und die undurchsichtige Trennscheibe zum Fahrer fuhr hoch. Malina musste den Tschador wieder ausziehen und wurde mit ihrem Halsband an einer kurzen Kette befestigt. Auch Amira zog ihren Tschador aus. Darunter trug sie Bluse und Jeans westlichen Schnitts. Sie schaltete die Musikanlage ein, und Adele sang ›someone like you‹. Dann holte Amira aus der Minibar zwischen den luxuriösen Sitzen eine Flasche eiskaltes Wasser und reichte sie Malina. Diese trank sie mit gierigen Schlucken leer. Sie fröstelte in dem übermäßig gekühlten Innenraum, denn im Gegensatz zu Amira war sie ja nackt. Auf der Fahrt trank diese ein Glas Champagner aus der Bar und neckte die vor ihr auf dem Boden sitzende Sklavin, indem sie sie mit ihren Zehen kitzelte, kichernd zwischen den Beinen bohrte und an den Brüsten wippte. Malina wusste nicht, wie sie reagieren sollte, also blieb sie nur so bewegungslos, wie sie konnte, und war froh, als die Fahrt zu Ende war.
Die Limousine glitt in eine hell erleuchtete, mit Keramikfließen am Boden und Malereien an den Wänden ausgekleidete Tiefgarage und blieb neben einer großzügigen Treppe stehen.
Der Fahrer öffnete den Schlag, und Amira nahm die Sklavin wieder an die Leine und führte sie hinauf. Oben wurden sie von einem dicklichen, mittelgroßen, ebenholzschwarzen Mann empfangen, der sich tief vor Amira verbeugte. Diese erklärte ihrer Sklavin: »Das ist Sameh, der Sklavenmeister. Du wirst ihm gehorchen.«
»Ja. Herrin.«, antwortete Malina und folgte dem Dunkelhäutigen in den Nebenraum.
»Das hier sind die Gemeinschaftsräume der Haus–Sklaven.«, erklärte er mit hoher Kastratenstimme. »Du darfst dich hier frei bewegen, wenn du keine anderen Aufgaben hast, aber du darfst diese Räume nicht ohne spezielle Erlaubnis verlassen.«
»Ja, Herr.«
»Du brauchst mich nicht Herr zu nennen, nenne mich Sameh.«
»Dürfen wir hier sprechen?«
»Ja, ihr könnt machen, was ihr wollt, außer Sex und Essen. Sex, auch Selbstbefriedigung, ist verboten und gegessen wird nur zu den festgelegten Zeiten gemeinsam.«
Unterdessen waren sie in einen großen Saal gekommen, in dem etwa ein Dutzend leere Betten und einige Tische und Stühle standen. Nur zwei mit einer Tunika bekleidete Frauen und ein nackter Mann waren anwesend. Eine der Frauen las, und eine saß an einem Computer. Der Mann war mit seinem Halsreif an eine Öse an der Wand gekettet.
Als Malina mit Sameh eintrat, blickten beide Frauen kurz auf, aber keine begrüßte sie. Der Mann starrte Malina mit unverhohlener Gier an, und sein Penis begann, sich leicht zu heben.
»Ich werde dich jetzt für deinen neuen Herrn vorbereiten, komm.« Sameh führte sie in eine große Duschanlage im Nebenraum. Ohne Umstände entkleidete er sich, so dass Malina nun deutlich erkennen konnte, dass er Eunuch war. Ihr Blick hing an der leeren Stelle unter seinem Penis, und sie errötete, als sie realisierte, dass er schmunzelnd ihrem Blick gefolgt war. Er lachte gutmütig und öffnete den Wasserhahn der Brause an der Decke, stellte Malina unter das angenehm warme Wasser und reinigte sie sorgfältig mit einem Schwamm und Seife. Dann befahl er ihr, die Toilette zu benutzen und wusch sie danach noch einmal gründlich von oben bis unten ab. Anschließend musste sie sich bäuchlings über ein Metallgestell legen, so dass Sameh ihre Scheide und ihren Anus auswaschen konnte. Es folgte eine peinlich genaue Enthaarung des ganzen Körpers und anschließend wurden die Kopfhaare gewaschen und dann ein weiteres Mal die ganze Frau gründlich abgespült, nun mit kaltem Wasser. Nach der sorgfältigen Trocknung und dem Formen der Frisur folgte eine Ganzkörpermassage mit duftendem Öl, wobei Sameh der Region zwischen ihren Beinen besondere Aufmerksamkeit zollte.
»Die Schamlippen müssen heute besonders geschmeidig und widerstandsfähig sein«, meinte er.
»Werde ich heute entjungfert?«, fragte Malina scheu.
»Ich möchte es doch stark annehmen, Dein Herr hat heute Geburtstag, und warum sollte er sein Geschenk nicht sofort ausprobieren wollen?«
Der Gedanke daran, zusammen mit Samehs sanftem Finger, brachte ihre Säfte zum Fließen, was ihr einen kräftigen Klaps auf den Hintern eintrug.
»Spar dich für deinen Herrn auf!«, brummte der Eunuch gutmütig.
Endlich war die Reinigung beendet, und zuletzt trug Sameh ein dezentes Gesichts– und Körper–Make–Up auf. Die Brustwarzen und Warzenhöfe wurden mit einer kirschroten Salbe bestrichen, die sie intensiv färbte. Eine kleine Menge derselben Salbe massierte er auch in die Schamlippen und die Klitoris ein. »Schmeckt nach Kirschen; das liebt dein Herr«, bemerkte der Sklavenmeister dazu, und kleidete sein Kunstwerk abschließend in ein feines Gespinst aus durchscheinender Seide. »Folge mir«, befahl er dann, und die beiden gingen die Treppen weiter nach oben und durch eine Tür, die in ein Schlafgemach führte. In der Mitte stand ein großes Himmelbett mit Bettwäsche aus dunklem Satin. An der gegenüberliegenden Wand war eine weitere Tür, welche geschlossen war. »Dort wird dein Herr hereinkommen, wenn es ihm beliebt. Geh hier auf die Knie und erwarte ihn.«
Malina tat wie befohlen, und Sameh verließ den Raum wieder durch die hintere Tür, die er verschloss.
Malina wartete lange.
Endlich hörte sie ein Geräusch an der Tür. Erwartungsvoll richtete sie sich auf und merkte nicht, wie das feine Gespinst von ihren Schultern glitt und ihre Brüste mit den kirschroten Spitzen sich nun nackt präsentierten. Dann öffnete sich die Tür und ihr Herr trat ein. Er sagte nichts, kam auch nicht näher. Er schien sie nur zu beobachten.
Irgendwann wagte Malina, den Blick zu heben.
Ihr Herz stockte.
Es war Hasim.
ENDE

Gebunden auf 

amazon

Ein Gedanke zu „Leseprobe GEBUNDEN“

  1. Ich mag das Buch „Gebunden“ sehr und kann mich genau noch daran erinnern, als ich es das erste Mal gelesen habe. Ach „Bridget Jones“, die so lustig und irgendwie süß ist, denn Männer möchten egal wo, keine verbitterten, zickigen Weiber wo man sich eventuell noch einen Spreißel holt.

    Dom wollte den Film sehen und Subi hat sich so viel Mühe gegeben, ihn abzulenken. Der Dom hat seine Macht dargestellt und tut natürlich so, als ob ihn das alles nicht interessiert, was Subi so anstellt, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

    Mir stellt sich aber die Frage, kann da ein Mann wirklich unbeteiligt rum liegen….ich habe so was noch nie erlebt.

Kommentar verfassen

Bist du 18 oder älter? Um dieses Webseite zu sehen, musst du 18 oder älter sein.